Die meisten Menschen leben in Mehrpersonenhaushalten. Im Regelfall verfügen die Haushaltsmitglieder über einen Großteil der einzelnen Einkommen gemeinsam bzw. bestreiten bestimmte Ausgaben (z.B. Miete, Heizkosten) gemeinsam. Dementsprechend wird als Basis zur Beschreibung der materiellen Lebenssituation das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen herangezogen. Dieses wird nach einem bestimmten Verfahren allen Haushaltsmitgliedern zugeordnet („Pro-Kopf-Nettoeinkommen“). Bei der Interpretation der Ergebnisse ist deshalb zu beachten, dass die Veränderungen aufgrund der simulierten Reformmaßnahmen auf alle Haushaltsmitglieder – und nicht nur auf die jeweils von der Maßnahme direkt betroffene Person – aufgeteilt werden.
Beschreibung: Das Pro-Kopf Nettoeinkommen bezieht sich auf das nach EU-Skala gewichtete (=äquivalisierte) verfügbare Haushaltseinkommen.
Zur Berechnung des Haushaltseinkommens wird die Summe aller Bruttoerwerbseinkommen im Haushalt zuzüglich Kapitalerträge, Pensionen und Krankengeld gebildet. Nach Abzug von Steuern und Sozial(versicherungs)abgaben sowie Hinzurechnung allfälliger weiterer Sozialtransfers errechnet sich das Haushaltsnettoeinkommen. Das verfügbare Haushaltseinkommen ergibt sich dann nach Abzug und Hinzurechnung von Unterhaltsleistungen und sonstigen Privattransfers zwischen den Haushalten. Für die Ermittlung des monatlichen Pro-Kopf-Nettoeinkommens (Jahresnettoeinkommen dividiert durch 12) erfolgt eine Äquivalisierung anhand der international etablierten EU-Skala, welche die erste erwachsene Person im Haushalt mit einem Konsumäquivalent von 1, jeden weiteren Erwachsenen mit 0,5 und jedes Kind (unter 14 Jahre) mit 0,3 gewichtet. Dadurch wird jeder Person im Haushalt das gleiche Einkommen als Äquivalent für einen bestimmten Lebensstandard im Vergleich zu einem Einpersonen-Haushalt zugerechnet. So kann der Lebensstandard von Haushalten unterschiedlicher Zusammensetzung und Größe miteinander verglichen werden.
Erzeugter Output: Durchschnittliches Pro-Kopf Nettoeinkommen der jeweiligen Teilgruppe vor der Reform und durchschnittliche Veränderung in Folge der Reform in Euro. Während sich die Werte in den Spalten 1, 2 und 3 auf alle Personen in jenen Haushalten beziehen, die den jeweiligen Gliederungsmerkmalen entsprechen (z.B. alle 0- bis 19-Jährige in Österreich im Filter „Alter“), enthalten die Spalten 4 und 5 nur Ergebnisse für Mitglieder von Haushalten, die tatsächlich von der simulierten Reform betroffen sind.
Beispiel: Wird die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld geändert, scheinen etwa in der Altersgruppe 0-19 Jahre in Spalte 4 „Von der Reform betroffene Haushaltsmitglieder“ auch Personen dieser Altersgruppe auf, die in Haushalten mit Arbeitslosengeldbezug leben, selbst kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen sich durch die Reformmaßnahme aber geändert hat.
Die Ergebnisse in SORESI können für drei Outputebenen dargestellt werden: Die Haushalts-, Individual- und Modellhaushaltsebene (siehe Auswahl oben links):
Weitere Informationen dazu finden Sie im Dokument „Hilfstexte für den Output“ auf der Willkommensseite.
Ergebnisse für die Haushalts- und Individualebene können grundsätzlich für Männer und Frauen getrennt betrachtet werden. Weiters können Ergebnisse i.d.R. nach Altersgruppen, Haushaltstyp, Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung, Einkommenshöhe, hauptsächlicher Einkommensquelle, Nationalität, Gesundheitssituation und nach dem Bezug von verschiedenen Sozialleistungen gegliedert werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Dokument „Hilfstexte für den Output“ auf der Willkommensseite.